Informationen zum Umgang mit Corona am AKI
(angeleht an die Richtlinien des BJR)
Stand 04.04.2022 12:30 Uhr: Corona Beschränkungen weitgehend weggefallen
Am 03. April 2022 ist die 16. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung (16. BayIfSMV) in Kraft getreten. Sie gilt bis zum 30. April 2022. Eine Lesefassung steht hier zur Verfügung.
A. Maskenpflicht
Weiterhin gilt die Maskenpflicht im ÖPNV in Bayern für Kinder ab 6 Jahren:
- Ab 6 Jahren mindestens medizinische Maske,
- ab 16 Jahren FFP 2 Maske.
Auch im Fern- und Flugverkehr gilt weiterhin die Maskenpflicht (mindestens medizinische Maske) ab 6 Jahren.
B. Wegfall aller sonstiger coronabedingter Einschränkungen im Rahmen der Jugendarbeit
Die Verordnung empfielt aber weiterhin, in Innenräumen zumindest medizinische Masken zu tragen, sowie auf Mindestabstände und ausreichende Handhygiene zu achten.
C. Stellungnahme des BJR
Kinder und Jugendliche haben keine „Reset“-Taste
Bilanz nach zwei Jahren Corona – Jugendarbeit wieder ohne Einschränkung möglich
Anlässlich der auch in Bayern geltenden weitgehenden Aufhebung von coronabedingten Kontakt- und Zugangsbeschränkungen wendet sich Matthias Fack, Präsident des Bayerischen Jugendrings (BJR), an die politischen Entscheidungsträger:innen in Bayern: „Dieser Tag ist ein Tag der Freude, ganz besonders für Kinder und Jugendliche, denn vorerst ist Jugendarbeit wieder ohne Einschränkungen möglich. Junge Menschen haben in den vergangenen zwei Jahren unter den Kontaktbeschränkungen, dem Unterrichtsaufall und dem Wegfall vieler außerschulischer Bildungs- und Freizeitaktivitäten massiv gelitten. Kindheit und Jugend sind sensible Lebensphasen. Junge Menschen sind keine Maschinen mit einer Pause- oder einer „Reset“-Taste. Das Pandemie-Management hat Spuren in den Biographien und in den Seelen hinterlassen.“ Deswegen gelte es nun, die Rahmenbedingungen ganz im Sinne junger Menschen zu gestalten, auch um Versäumnisse aus 24 Monaten Corona-Management auszugleichen.
Am 11. März 2020 hatte der BJR den Krisenfall noch vor den ersten landesweiten Maßnahmen durch die Bayerische Staatsregierung ausgerufen. Von da an war der Alltag der Kinder und Jugendlichen von Unsicherheit, Ängsten, Betreuungs- und Unterrichtsausfällen sowie vom Rückzug auf den engsten Familienkreis geprägt. Kinder aus sozial benachteiligten Familien waren und sind besonders gefährdet. Aber auch sozial und psychisch starke Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern gerieten an ihre Grenzen. Matthias Fack: „Viele Kinder und Jugendliche kamen trotz aller Widrigkeiten irgendwie zurecht. Viele hatten zu kämpfen. Nicht wenige litten und wurden krank. Wir dürfen jetzt nicht so tun, als sei mit der Aufhebung der Maßnahmen alles wieder wie vor der Pandemie.“
Der BJR-Präsident verweist in diesem Zusammenhang auf die Ergebnisse der dritten Befragungswelle der COPSY-Studie, die das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in regelmäßigen Abständen veröffentlicht. Bei der bundesweiten Längsschnittstudie zu „Corona und Psyche“ gaben im Herbst 2021 mehr als ein Drittel der Kinder und Jugendlichen an, durch Corona sei ihre Lebensqualität sehr eingeschränkt. Acht von zehn Kindern fühlten sich durch die Pandemie-Maßnahmen belastet. Das Risiko für psychische Auffälligkeiten wie depressive Verstimmungen und Angstattacken hat sich gegenüber vor der Pandemie um zehn Prozentpunkte erhöht und stagniert seit deren Beginn auf hohem Niveau.
In diesem Zusammenhang sieht Matthias Fack die außerschulische Bildungsarbeit gefordert: „In den Angeboten der Jugendarbeit, auch in den Ferien, sind pädagogische Fachkräfte und Ehrenamtliche wichtige Ansprechpersonen, die, fernab von Familie oder Schule, ergebnisoffen und empathisch zuhören und junge Menschen unterstützen können. Nach 24 Monaten Corona-Pandemie müssen wir den erhöhten Schulungs- und Informationsbedarf im Erkennen und im Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit psychischen Belastungen ernst nehmen und entsprechende Angebote ausweiten. Das zu ermöglichen ist Aufgabe der Politik.“
Fack weiter: „Die Jugend stand lange Zeit nicht im Fokus der Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie. Vor allem die strengen Kontaktbeschränkungen stellten eine enorme psychische Belastung dar. Kinder und Jugendliche haben eine große Solidarität mit den vulnerablen Bevölkerungsgruppen bewiesen. Die Politik muss zeigen, dass jetzt die Jugend Priorität hat – das Bayerische und Europäische Jahr der Jugend könnte man hervorragend dazu nutzen.“